Ulrike M. Dierkes

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Bundesverdienstkreuz an Ulrike M. Dierkes

                                                                       "...Ansporn und Türöffner..."







"Sozialministerin Dr. Monika Stolz, Mdl hielt die Laudatio,
verlas eine Lyrik von Ulrike M. Dierkes
und übergab Verleihungsurkunde und Bundesverdienstkreuz
an die Autorin Ulrike M. Dier


Festrede für Ulrike M. Dierkes/ MELINA e.V.

Verleihung des Bundesverdienstkreuzes

am 21. Januar 2008 in Stuttgart




Sehr geehrte Damen und Herren,


liebe Ulrike,



"ich habe die Ehre



einige Worte an Sie zu richten. Dazu habe ich eine kleine Rede vorbereitet, mit der ich gleich beginnen möchte:



Wir leben in einer merkwürdigen Zeit. Finde ich. Ich möchte das begründen: In meiner 9jährigen Zeit im IBM Science Center in Heidelberg durfte ich mit Physikern zusammenarbeiten. Sie lehrten mich, die Welt einmal anders, nämlich als „Alien?? zu betrachten. Von „oben aus dem Weltall. Und die Frage war immer: Was siehst du jetzt?



Dieser neue Ansatz für meine Wahrnehmung eröffnete mir neuartige Sichten. Andere Weltsichten. Weitere Horizonte. Damals wusste ich noch nicht, dass ich diese dort erworbene Fähigkeit in den späteren Jahren der Menschenrechtsarbeit gut gebrauchen konnte. Ja, nahezu dringend benötigten würde!




Wovon spreche ich?




Ich meine die Sicht auf die Welt und den Menschen. Unsere Weltsicht, unsere Menschensicht, unser Menschenbild.




Dass mit unserer Welt, dem blauen Planeten keineswegs alles in Ordnung ist, zeigt der Grad der Umweltverschmutzung, die tägliche Zahl verhungernder Kinder und Erwachsener, das tägliche Aussterben von ganzen Arten, die Überfischung der Ozeane, ja sogar der zunehmende Müll im Weltraum und all die entsetzlichen Kriege an so vielen Stellen auf der Erdoberfläche.




Dass mit uns Menschen und unserem Menschenbild keineswegs alles in Ordnung ist, zeigen die erwähnten Beispiele ebenfalls. Aber da ist noch mehr. Ich stelle mir – wie es Einstein, Schrödinger, Heinz von Förster u.v.a. taten – vor, ich würde als Alien unentdeckt die Erde umkreisen. Weit oben im Orbit kreise ich um den blauen Planeten und nähere mich vorsichtig. Bald kann ich Lebewesen entdecken… Was sehe, was beobachte ich?



Ich sehe, dass es eine Art gibt, die sich systematisch selbst zerstört. Ihren Lebensraum und sich selbst. Sie töten, foltern, misshandeln, betrügen und belügen sich. Auf allen Ebenen! Länder bekriegen sich gegenseitig; Männer bekriegen Frauen – im Krieg und im Frieden töten und misshandeln sie Frauen, sogar innerhalb einer Familiengemeinschaft; Erwachsene bekriegen Kinder – im Krieg und im Frieden töten und misshandeln sie Babys, Kleinkinder und Heranwachsende, sogar innerhalb der Familie. Also ihre eigenen Nachkömmlinge!




Traurig hole ich mein intergalaktisches Computerboard heraus und notiere:




„Es gibt einen wunderschönen blauen Planeten im Sonnensystem x, aber leider gibt es dort eine Art, die vorwiegend damit beschäftigt ist, sich selbst und andere Lebewesen zu zerstören. Physisch, psychisch, geistig. Diese Art ist überbevölkert und gleichzeitig auf dem niedrigsten Entwicklungsstand aller Lebewesen dieses Planeten, denn ein nicht geringer Teil misshandelt sogar die eigenen Nachkommen – anstatt sie zu hüten, zu pflegen und zu beschützen. Ich gebe dem Planeten keine Chance.â??



Wenige Sternzeiteinheiten, nachdem ich die Nachricht an meinen Heimatplaneten gesendet habe, erhalte ich folgende Nachricht:




„Bitte überprüfen, ob es innerhalb dieser Art auch konstruktive Kräfte gibt. Individuen, die sich gegen die destruktiven Kräfte auflehnen, sie womöglich erfolgreich bekämpfen?



Ich seufze und beobachte weiter. Tatsächlich entdecke ich nach längerer Suche Individuen, die sich anders verhalten. Interessanterweise sind es oftmals Frauen. Wesen, die wenig Zugang zu den Ressourcen des Planeten haben und meist alleine sind. Sind das die einsamen Kämpferinnen, von denen mir ein alter Kollege einstmals berichtete? Aufgeregt beobachte ich weiter…




Erneut eine Nachricht von meinem Heimatplaneten: „Konnten bereits konstruktive Kräfte beobachtet werden??




Ich sende zurück: „Ja! Aber es sind nicht viele, und die haben es schwer. Man legt ihnen Steine in den Weg. Von allen Seiten. Manche haben Probleme, sich Nahrung und Unterkunft zu sichern. Doch sie kämpfen unerbittlich. Einige haben sich zusammengeschlossen. Aber sie brauchen mehr Macht. Wieder und wieder stellen sich ihnen die Destruktiven und die Untätigen in den Weg. Die haben die Macht. Es scheint ein aussichtsloser Kampf zu sein.??




Eine Sternzeiteinheit später die Antwort: „Bitte beobachten, ob die Kämpferinnen auch Zuspruch, eventuell Anerkennung und Hilfe erhalten. Wenn nicht: bitte diesen Planeten sich selbst überlassen und zurückkehren.?


Ich komme der Bitte nach, beobachte weiter und befinde mich plötzlich im Sozialministerium einer Stadt…




Liebe Zuhörenden, ich verlasse nun meinen intergalaktischen Kurs und komme auf eine konkrete Kämpferin zu sprechen. Es ist eine Kämpferin, die sich gewiss oftmals als „Alien?? fühlte und fühlt. Eine Frau, deren - vom eigenen Vater geschwängerte Schwester - gleichzeitig ihre Mutter ist, deren Großvater daher gleichzeitig ihr Vater ist, deren Großmutter sie - als angebliche Mutter - schlecht behandelte, deren soziales Nahfeld sich rätselhaft, feindselig und feige benahm. Was für ein Ausgangspunkt für ein Leben! Monströs. Kaum aushaltbar. Lügen, Verschleierungen, Gewalt. Wie soll ein in solchen Verhältnissen aufgewachsenes, kleines Wesen all dies verkraften? Ich kann es mir nicht vorstellen. Aber ich weiß: Ulrike hat es ausgehalten. Irgendwie. Und sie hat die best mögliche, die konstruktivste Lösung für sich selbst und alle anderen ähnlich Betroffenen gefunden: Sie brach das Sprech-Tabu! Genau das ist der erste und zugleich wichtigste Schritt.




Meine Damen und Herren, Sprech-Tabus zu brechen, erfordert ungeheuren Mut und eine schier unglaubliche innere Stärke. Mich erinnert dieser überlebenswichtige Schritt für unsere gesamte Gesellschaft immer an mein Lieblingsmärchen: „Des Kaisers neue Kleider?? – wo am Ende ein Kind laut in die untertänige und ge-brainwash-te Menge ruft, die dem offensichtlich nackten Kaiser einen ausgezeichneten Modegeschmack bezeugt: „Aber er hat ja gar nichts an!??




Genau darum geht es bei der Menschenrechtsarbeit: die Wahrheit laut und unverblümt ausrufen. Und speziell beim Kampf um die Menschenrechte für Inzestgeschädigte muss man noch eins draufsetzen. Denn die so viel beschworene, die so hoch gehaltene und vom Grundgesetz geschützte, traditionelle Hetero-Familie ist eben nicht der sicherste und geschützte Hort für Kinder. Mindestens 75 Prozent der Delikte, wo es um sexualisierte Gewalt geht, finden im sozialen Nahraum statt. Offizialdelikte, wie es in unserem Strafrecht heißt. Also Verbrechen!




Andersherum formuliert: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Baby, ein Kleinkind, ein Kind, ein/e Jugendliche/r Opfer von Gewalt – physischer, psychischer, sexualisierter Gewalt – wird, ist genau da am größten, wo es eigentlich den größtmöglichen Schutz haben sollte.


All das ist durch unzählige Studien weltweit längst bewiesen. Doch die Gesellschaft verhält sich immer noch wie die berühmten drei Affen: nichts sehen, nichts hören, nichts sagen. Schlimmer noch: aktuell gibt es konkrete Bemühungen um die Abschaffung des Inzestparagrafen. Immer wieder sind es diese destruktiven Kräfte, eine spezielle Lobby mit ganz bestimmten Absichten und Motiven, die dafür sorgen wollen, dass die Opfer schweigen – oder gar keine Möglichkeit mehr haben, ihre Rechte einzufordern.




Auch hier ist wieder die Kämpferin gefragt, die das verhindert, damit aktuelle und zukünftige Inzestgeschädigte nicht endgültig um ihre Menschenrechte und deren Einforderungsmöglichkeit gebracht werden.




Da liegt noch viel Arbeit vor Dir, liebe Ulrike. Eine Arbeit, bei der man immer wieder von vorn beginnen, an allen Fronten kämpfen muss. Das zehrt. Ich weiß.




Auch diese mehr oder weniger versteckten Drohungen müssen ausgehalten werden. Irgendwie. Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, dürfen Menschen wie Du nicht mit Managergehältern rechnen; noch nicht einmal mit einem gesicherten Einkommen. Die Lebensrealität heißt über weite Strecken hinweg: Existenzangst.




Das ist, um es deutlich zu sagen, ein Skandal.




Unsere Gesellschaft hat einen solch verstellten Blick für Werte und für wertvolle Arbeit. Aber… … jetzt endlich befinden wir uns hier, und Du bekommst zumindest eine Anerkennung. Eine solche Anerkennung auf offizieller Ebene ist wichtig. Dies hatte ich bereits in meinem intergalaktischen Exkurs angesprochen. Ich zitiere absichtlich nochmals die wesentliche Passage:




„Bitte beobachten, ob die Kämpferinnen auch Zuspruch, eventuell Anerkennung und Hilfe erhalten. Wenn nicht: bitte diesen Planeten sich selbst überlassen und zurückkehren?



Wird jetzt klar, was ich meinte?




Kämpferinnen, die Vitales für uns alle leisten, brauchen dringend selbst Vitales, positive Lebensbedingungen. Mein Zauberwort heißt immer RESPEKT. Ich weiß, wovon ich rede:




Als ich 2005 mit den „1000 Friedensfrauen?? für den Friedensnobelpreis nominiert wurde, gehörtest Du, liebe Ulrike, zu den ersten und herzlichsten Gratulantinnen. Von einer Persönlichkeit wie Dir hatte ich nichts anderes erwartet. Du kennst meine Arbeit. Du gönnst mir so etwas von ganzem Herzen. Das weiß ich. Du sagtest: „Endlich! Endlich erhältst Du, Monika, offizielle Anerkennung.? Dabei hättest Du ebenso gut zu den Nominierten gehören können. Das ist so. Aber Menschen wie Du kennen keinen Neid. Sie sind froh und glücklich, wenn „eine von uns?? tatsächlich einmal Respekt bezeugt bekommt und nicht – wie wir es eher gewohnt sind – harsche Kritik, Ablehnung oder gar Drohungen. Ich wünschte, es gäbe mehr Menschen Deines Charakters.


Heute bin ich in der glücklichen Lage, Dir sagen zu dürfen: Endlich! Endlich erhältst Du, Ulrike, offizielle Anerkennung. Ich bin so froh darüber. Wenn Du wüsstest wie!




Ich hoffe, dass Dir dieses Kreuz nicht mehr „Kreuz?? bringen wird, sondern Freude und auch bessere Sicherheit, Schutz vor Angriffen aus unterschiedlichsten Kreisen. Dass Du „wer bist??, weiß ich schon lange. Nun ist es jedoch offiziell. Das ist sehr wichtig.




Liebe Ulrike, ich würde Dir gerne ein großes Geschenk überreichen. Am liebsten einen richtig großzügigen Scheck. Doch Du weißt, dass mein Verein, die Lobby für Menschenrechte e.V., ebenfalls zu den ganz „armen Sängerinnen?? gehört.




Nimm also unsere Anwesenheit und meine Rede. Beides kommt von Herzen.




Ich darf Dir – auch im Namen des gesamten Lobby-Vorstands – die besten Glückwünsche überbringen. Wir alle sagen danke. Danke für die gute Zusammenarbeit unserer Vereine in all den Jahren. Danke für Deine professionelle Unterstützung und Solidarität.




Wir wünschen Dir für Deine persönliche Zukunft und für die von MELINA e.V. Erfolg, Kraft, Mut, bessere Finanzen und noch viel mehr Anerkennung und Unterstützung.




Heute ist jedoch ein Tag zum Feiern. Lass Dich feiern, liebe Ulrike!


© Monika Gerstendörfer, Dipl. Psych.


Lobby für Menschenrechte e.V







Ulrike M. Dierkes bedankte sich bei den Anwesenden, ihrer Familie, ihrem Mann und den Kindern, sowie den Gästen und GratulantInnen, die sie in den letzten zehn Jahren seit Gründung ihres Vereines begleitet und unterstützt haben.



>



Auch der Vereinsvorstand des M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V. gratulierte, feierte mit und freute sich riesig.





Die Feier wurde im privaten Rahmen kulinarisch fortgesetzt.


Stimmen zum Bundesverdienstkreuz:


Hallo Ulrike,
schön, Dich gefunden zu haben. Wir kennen uns noch aus Deiner Bendorfer Zeit... Damals war ich Kollegin von Dir beim "Wochenspiegel". Erinnerst Du Dich noch an die Galerie "Hinter Lenchens Haus", an Wolfgang und an unsere Kaffeenachmittage in der Küche in der Engerser Landstraße?
Dein Buch "Schwestermutter" hat mich berührt und mich ganz intensiv an unsere zahlreichen Gespräche über Deine Kindheit und Jugend erinnert.
Glückwunsch dazu, dass Du diesen Weg gewählt hast, Glückwunsch zu Deinem Verein, der Inzestkindern hilft. Und: Ganz dicken Glückwunsch zum Bundesverdienstkreuz. Wenn einer das verdient hat, dann Du. Wäre toll, wenn Du mich mal bei mir melden würdest. Ich denke, nach über 20 Jahren haben wir uns einiges zu erzählen...

Elke



22.01.2008, 14.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Bundesverdienstkreuz an Ulrike M. Dierkes

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22.01.2008, 09.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ausmisten und Schreiben

Hungerlohn - oder: ich glaube, mich tritt ein Pferd

Soundtrack: Bitte Pferde nacheinander anklicken und singen lassen!

***

Da soll einer sagen, Schreiben sei eine brotlose Kunst. Mal ganz abgesehen vom jährlich stattfindenden Schriftstelleressen, bei dem kein Kollege verspeist, aber jede Menge geistige Nahrung zu sich genommen wird, flattert mir doch tatsächlich ein Angebot der besonderen Art auf den Schreibtisch oder genauer gesagt: per e-Mail auf den heimischen Bildschirm und dies lautet tatsächlich so:



„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich biete für Sie und Ihre Autorenkollegen (Forum) DEN Platz, wo Sie in Ruhe Ihren Best-seller schreiben können.“



Oh, da schaut man als Nichtbestsellerautorin ja schon mal näher hin, denn wer sehnt sich nicht nach einem lauschigen Plätzchen, womöglich mit Hüttencharme oder gar am offenen Meer?



Aber es geht noch weiter:



“Ich bitte Sie mein Angebot zu prüfen und in Ihrem Forum bzw. auf Ihrer Homepage zu veröffentlichen. Für Ihre Unterstützung danke ich Ihnen ganz herzlich.“



Naja, also wenn’s mehr nicht ist und ich dafür ein lauschiges Plätzchen mit Bestseller-Garantie erhalte.


****


“Hier finden Sie DEN Platz, wo Sie in Ruhe Ihr Buch schreiben können!* Wir bieten für Autoren zum Schreiben ihrer Bestseller den idealen Platz“...



und jetzt wird’s interessant: „...mit viel Ruhe in herrlichster Umgebung und gleichzeitigem körperlichen Ausgleich zur Ideensammlung.“



Das mit der Ruhe lässt sich ja noch gut an, wobei manchmal auch eine gewisse Geräusch-kulisse menschlicher Töne nicht unübel sein kann. Kommt drauf an, woran man gerade schreibt. Aber der Zusatz „gleichzeitigem körperlichen Ausgleich“ lässt mich denn doch aufhorchen. Ich meine, ich mache auch meine Pausen. Laufen im Wald, Kaufen in der Stadt, eigentlich ist mein Gleichgewicht körperlicher und sitzender Tätigkeit gut ausbalanciert, aber mal sehen, was geboten wird:



„Für einen *Arbeitsaufwand von ca. 4 Stunden* täglich können Sie auf unserem familienbe-triebenen Seminar- Pferdehof *bei freier Unterkunft und Verpflegung* leben. Die tägliche Arbeit besteht aus: Stalldienst (Ausmisten und Versorgung der Pferde), Hilfe in der Küche und im Gästebereich. Fachkenntnisse sind hierfür nicht erforderlich, aber Zuverlässigkeit und selbständiges Arbeiten erwünscht.“



Jetzt bin ich aber platt, um nicht zu sagen sprachlos. Also die Mithilfe am firmeneigenen oder privaten Herd oder der Küche würde ich ja eventuell noch zusagen, bin ich es doch gewohnt, meinen Teller selber zu spülen und bisher nicht auf die Idee gekommen, mein eigenes heimi-sches Domizil bestsellerträchtig gegen Mithilfe im Haushalt anzubieten, aber warum eigentlich nicht? Da liegt noch ein Stapel ungebügelte Oberhemden...möchte jemand? Aber Ausmisten, wo ich selber weder Hund und Katze habe? Und dann noch den Pferdestall? Ich meine, wenn ich durch den Wald laufe und mir hoch zu Ross Reiter entgegen kommen, ging ich bisher davon aus, dass die selbstverständlich das hohe Ross, auf dem sie sitzen, auch selber pflegen, nie wäre mir in den Sinn gekommen, es könne sich um autorengepflegte Gäule handeln.



„*Lust auf neue Impulse?* Gerne können Sie auch am Unterricht oder bei den Seminaren teilnehmen. Unseren Seminar- und Meditationsraum können Sie gerne mit nutzen. Näheres finden Sie auf unserer Homepage *www.pferdehof-steinhauser.de.*“



Also den Besuch auf der Homepage spare ich mir lieber, denn ich frage mich gerade, was, wenn aus dem Geschriebenen dann doch kein Bestseller wird?



Kann ich beim Finanzamt oder der Künstlersozialkasse eintragen: „4 Stunden Ausmisten eines Pferdestalles gegen ein ruhiges Plätzchen“ müsste ja auch für den Lebensabend und ein Ruhekissen reichen und sind in Abzug zu bringen?



Es geht sogar noch weiter:



„Wir bewirtschaften als Familienbetrieb (3 Generationen) einen Seminarhof und bieten Kurse und Ferien für 8 Gäste an. Unser Angebot ist der alternative Umgang mit den Pferden. Reiten ohne Trense, TTEAM-Arbeit, Kommunikation mit Pferden, Feldenkrais und Reiten, sowie therapeutische Arbeit.“
Mit den Pferden? Oder an mir selbst?


“Unser Hof liegt am Ortsrand eines kleinen Weindörfchens. Das alles in ruhiger, landschaft-lich reizvollen Umgebung mit viel Weite, alten Wäldern, sanften Hügeln und einem Fluss direkt vor der Tür. Gleichzeitig in der Nähe von berühmten Städten wie Rothenburg o.T., Nürnberg, Würzburg, Dinkelsbühl und vielen kleinen historischen Bilderbuchstädtchen.“



Also mein Schreibtisch steht am Naturschutzgebiet, Botnang direkt vor der Haustür, die schwäbische Alb siebzig Kilometer zur einen Richtung und der Schwarzwald auch irgendwie so 50 KM.



Einmal wöchentlich darf ein Vollbad genommen werden! Aber nur, wenn die Kehrwoche eingehalten und korrekt durchgeführt wurde. Es besteht das Angebot, meine Autorenlesungen zu besuchen und an meinen Fachvorträgen teilzunehmen Gegen Eintritt, versteht sich. Schließlich stelle ich ja meinen Schreibtischstuhl zur Verfügung, auf dem schon manch gute Sache gelaufen ist. Rein mental versteht sich.



Also was mir an diesem Luxus-Angebot fehlt, ist die Bezahlung in Naturalien. Pferdeäpfel oder so. Biokost.


Also sollte ich zum nächsten Schriftstelleressen auf einem hohen Ross daher kommen, bitte keine falschen Rückschlüsse! Dann bin ich nicht unbedingt etwa dank eines Bestsellers oder bestsellerverdächtigen Schriftstücks aufgestiegen oder hochgekommen oder gar in bessere Kreise geraten, sondern man hat mir mal wieder was vom Pferd erzählt und ich bin drauf reingefallen. Wäre ich 20 und Anfängerin, würde ich das Angebot im Sinne der Lebensschule, nicht Schule des Schreibens, vielleicht sogar näher überprüfen und als Praktikum betrachten, Thema: Ferien auf dem Reiterhof...vielleicht wird’s ja der Renner...



Aber soooo....



nix für ungut!



Frohe Weihnachten und lieber Tannenbaum schmücken.



Ulrike M. Dierkes

20.12.2007, 22.53 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Schneemann

Mann aus Schnee



Schnee in freiem Fall

Flocke für Flocke ein

Genuss im Dezember.




Erstes Rendezvous im

ewigen Eis, wie heisst

er gleich, dieser Mann:


Schneemann, in Weiss


Hat sich neu gekleidet.

Zeit, die Schneedecke

aufzuschütteln, so lange

er Gast ist - und bleibt.




Frau Holle ist neugierig,

hängt aus dem Fenster,

schüttet mächtig nach.




Sie will ja nur wissen,

was mir der Herr Winter

mitgebracht hat und wie

lange er es aushält, bevor

er zerfliesst.




Schmuck der Jahreszeit.

Eiskristalle, Flocke und

Frust und Glitzer gereiht

zu einer Schneekette!!




Ich staune nur, was die

Saison erzeugt und ich

staune wie Schneewittchen

hinter den Bergen bei den

sieben Zwergen. Schmuck

hält nur eine Saison. Auch

der Schneemann. Kann sein,

ich wache auf und er ist weg.




Nur die Schneeeule überlebt

viele Winter ohne alt auszu-

sehen.






(Ulrike M. Dierkes, 2006)

05.11.2007, 16.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Eislauf

Eislauf


Tanz der Schlittschuhe
auf spiegelglatter Fläche

Treffen der Eisbrecher
Eisheiligen, Eiskalten
Frustrierten & Kufenfans

wo ich fahre
liegen Faszination & Schrecken
dicht beieinander
schmilzt das Eis
entsprechend schneller

logo: ich bringe einfach
zuviel Hitze mit

von Eis-Kunst-lauf
kann keine Rede sein

es gleicht eher
einem vorsichtigen
Spaziergang
auf spiegelglatter Fläche

also Kunst-Eis-Lauf

ehe ich der
Faszination des ewigen
künstlich erzeugten Eises
erliege

flüchte ich
in eine der wärmenden
Hütten



(Ulrike M. Dierkes, 2006)

 

05.11.2007, 16.22 | PL

Seit Oktober im Handel




Begegnungen - Anthologie 2007 


Aus fast 400 Texten hat die Redaktion jetzt 99 Texte ausgesucht, die in diesem Anthologieband 2007 erscheinen. Eine große Bandbreite von Emotionen, ernste und witzige Geschichten, an Lyriktexten und Kurzgeschichten, enthält dieses Werk.



Ab 8. Oktober 2007 im Buchhandel und beim Verlag erhältlich.
Bestellungen per E-Mail: mail@edition-leselust.de



ISBN: 978-3-86675-900-8
Abmessungen: 130x200 mm
384 Seiten
Erschienen Okt. 2007
Preis: 15,00 EUR



05.10.2007, 11.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Nach-Lese




 


02.09.2007, 17.11 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Lange Literaturnacht



Weissach/Württemberg. Zu einem unterhaltsamen Kulturereignis lädt Galerist Steffen Ost Freunde und Liebhaber der bildenden wie literarischen Künste. Zwischen Bildern und Skulpturen werden am Freitag, 31. August ab 17 h bekannte Autorinnen wie Ulrike M. Dierkes (Stuttgart), Angelika Kleffel (Stuttgart) und Autoren wie Hans-Joachim Albinus (Leonberg), Michael Bomeier (Renningen), Martin Kirchhoff (Leonberg), Rudolf Kreuzer (Stuttgart), Ferdinand Stein (Magstadt) und Kurt von Suso Stuttgart) Werke aus ihren Federn lesen.



Die Besonderheit liegt nicht allein in den literarischen Darbietungen der einzelnen Autorinnen und Autoren, sondern auch in dieser erstmaligen Gemeinschaftslesung und Zusammenstellung der genannten Autorengruppe. In mediteranem Ambiente werden sowohl gegrillte wie auch literarische Happen und geistige Getränke geboten. Es wird eine lange Literaturnacht. Die Autorinnen und Autoren lesen abwechselnd bis Null Uhr, begleitet und unterbrochen durch musikalische Pausen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Landesliteraturpreisträger Martin Kirchhoff.

31.08.2007, 19.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Anlässe

Ulrike_Lili_2007.JPG




Veranstalten Sie eine Autorenlesung mit Ulrike M. Dierkes




"Vielseitige Sprachkünstlerin"




Ein Stuttgarter Wochenblatt nannte die Autorin:"Vielseitige Sprachkünstlerin" und schrieb: "Schreiben hat viele Facetten. Ulrike M. Dierkes kennt wohl die meisten davon...ist in allen Sprachformen sattelfest."




  • Sie feiern einen (runden) Geburtstag, haben eine größere Gesellschaft zu Gast?





  • Sie feiern ein Jubiläum und suchen zur Auflockerung/Gestaltung Wort-Beiträge?



  • Sie mögen Gedichte und Lyrik unterschiedlicher Art?




  • Ulrike M. Dierkes liest Gedichte, Lyrik und Prosa Ihrer Wahl
  • individuell zusammengestellt



  • - besinnlich - heiter - humorvoll - traurig


  • Sie sagen, was ich wann, wie lange und wo lesen soll


  • Sie nehmen Kontakt zu mir auf,
  • teilen mir Ihre Wünsche und Vorstellungen mit,
  • wählen aus meiner Sammlung Texte aus
  • besprechen mit mir den (Themen)-Rahmen



  • Nehmen Sie per e-Mail oder Telefon Kontakt mit mir auf
  • Vereinbaren Sie einen Termin - wählen Sie die Texte -
  • Vereinbaren Sie Honorar



  • Tarife lt. Empfehlung des VS (Verband der Schriftsteller)
  • 90 Min. 500 €, 45 Min. 250 €, 30 Min. 100 €, 15 Min. 50 €
  • Falls nötig kommen Anreise+Übern. hinzu



  • Sie zahlen direkt nach der Autorenlesung






  • Tel.: 0711-3580571
  • Fax: 0711-3580572









11.07.2007, 16.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Inzestkinder





exempla, Literaturzeitschrift, Doppelband 1006/2007, Jahrgang 32/33

23.06.2007, 18.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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Gabriele


Liebe Frau Dierkes,

nun habe ich >Schwestermutter< zu Ende gelesen und möchte sagen, dass mich gerade die letzten Seiten sehr bewegt haben. Das ist das persönliche Schicksal, es immer mit sich herum zu tragen - eine Lebensaufgabe, die man annehmen muss. Sie tun es auch stellvertretend und das finde ich sehr großartig. Ich fühle mich dadurch verbunden.-danke.

(G.F., 24.05.2020)



24.5.2020-18:36
Alexandra.
Ich möchte nicht schleimen. Will Ihnen nicht sagen welche Bücher ich von Ihnen gelesen habe. Oder Sie bemitleiden. - Ich möchte Ihnen lediglich sagen, das ich es gut finde, das Sie existieren, leben & überlebt haben. Die Welt braucht Menschen wie Sie. - Menschen die den Mund auf machen. Lassen Sie ihn sich bitte niemals verbieten.

Liebe Grüße.
13.12.2011-13:23
Maria
Hallo Frau Dierkes!...gerade habe ich Ihr Buch zu Ende gelesen... Ich bewundere Sie sehr, für Ihren Lebensmut, dass Sie nie aufgehört haben zu kämpfen und ein Zeichen setzen! Da ich selber in der Nähe von Münster lebe, kann ich die Beschreibungen, Ignoranz und das Weggucken der Münsterländer, so gut nachvollziehen... Wie wunderbar, dass Sie immer an sich geglaubt haben!!!!!! Auf dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen etwas zu sagen, nicht wegsehen,kämpfen und gewinnen.

Sie haben so viel getan und erreicht, ich wünsche Ihnen für alles weitere genauso viel Kraft, Mut und starke Menschen an Ihrer Seite!
Viele Grüße aus dem Münsterland, Maria.
8.11.2011-1:24
Andrea
Liebe Frau Dierkes

Ich kaufte Ihr Buch Schwestermutter vor paar Wochen, habe mir das Buch aber nicht gleich zum lesen hingelegt. Ich schätze, ich wusste warum.

Dieses Buch ist so schonungslos,"grausam" geschrieben, hinsichtlich dessen, was Inzestkinder und deren Mütter selbst heute noch, in unserer Ach so aufgeschlossenen Gesellschaft erdulden müssen... Ich brauchte 3 Anläufe bis ich Ihre Buch zu Ende lesen konnte. Es hat mich zutiefst betroffen gemacht. Ich bewundere aber auch Ihren Mut, Ihre Kraft und Durchhaltewillen, nicht unterzugehen,sondern für Ihre Rechte zu kämpfen. Ihr Recht zu leben, zu lieben und geliebt zu werden.

Frau Dierkes, ich wünsche Ihnen und Ihrer Stiftung alles erdenklich Gute, Kraft und Durchhaltewillen, all jenen zu helfen, die nicht soviel Lebensmut in sich tragen, wie Sie es in sich hatten und noch immer haben.

Liebe Grüsse aus der Schweiz, Andrea
7.7.2011-13:42
Isabella
Liebe Frau Dierkes!
Ich bin nicht durch Zufall auf ihr Buch gestoßen.
Vor etwa einem Monat erzählte mir meine Mutter, dass ich eine Schwester habe, die auch meine Tante ist. Als erste Reaktion habe ich Bücher zu dem Thema gesucht und bin sofort auf Ihres gestoßen.
Es hat mich wirklich sehr berührt und mir sehr weitergeholfen!
Vielen Dank!
19.10.2010-18:02