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Tag: Dierkes
Bundesverdienstkreuz an Ulrike M. Dierkes
22.01.2008, 09.07 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ausmisten und Schreiben
Soundtrack: Bitte Pferde nacheinander anklicken und singen lassen!
***
Da soll einer sagen, Schreiben sei eine brotlose Kunst. Mal ganz
abgesehen vom jährlich stattfindenden Schriftstelleressen, bei dem kein
Kollege verspeist, aber jede Menge geistige Nahrung zu sich genommen
wird, flattert mir doch tatsächlich ein Angebot der besonderen Art auf
den Schreibtisch oder genauer gesagt: per e-Mail auf den heimischen
Bildschirm und dies lautet tatsächlich so:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
ich biete für Sie und Ihre Autorenkollegen (Forum) DEN Platz, wo Sie in Ruhe Ihren Best-seller schreiben können.“
Oh, da schaut man als Nichtbestsellerautorin ja schon mal näher hin,
denn wer sehnt sich nicht nach einem lauschigen Plätzchen, womöglich
mit Hüttencharme oder gar am offenen Meer?
Aber es geht noch weiter:
“Ich bitte Sie mein Angebot zu prüfen und in Ihrem Forum bzw. auf
Ihrer Homepage zu veröffentlichen. Für Ihre Unterstützung danke ich
Ihnen ganz herzlich.“
Naja, also wenn’s mehr nicht ist und ich dafür ein lauschiges Plätzchen mit Bestseller-Garantie erhalte.
****
“Hier finden Sie DEN Platz, wo Sie in Ruhe Ihr Buch schreiben können!* Wir bieten für Autoren zum Schreiben ihrer Bestseller den idealen Platz“...
und jetzt wird’s interessant: „...mit viel Ruhe in herrlichster Umgebung und gleichzeitigem körperlichen Ausgleich zur Ideensammlung.“
Das mit der Ruhe lässt sich ja noch gut an, wobei manchmal auch eine
gewisse Geräusch-kulisse menschlicher Töne nicht unübel sein kann.
Kommt drauf an, woran man gerade schreibt. Aber der Zusatz
„gleichzeitigem körperlichen Ausgleich“ lässt mich denn doch
aufhorchen. Ich meine, ich mache auch meine Pausen. Laufen im Wald,
Kaufen in der Stadt, eigentlich ist mein Gleichgewicht körperlicher und
sitzender Tätigkeit gut ausbalanciert, aber mal sehen, was geboten wird:
„Für einen *Arbeitsaufwand von ca. 4 Stunden* täglich können Sie auf
unserem familienbe-triebenen Seminar- Pferdehof *bei freier Unterkunft
und Verpflegung* leben. Die tägliche Arbeit besteht aus: Stalldienst
(Ausmisten und Versorgung der Pferde), Hilfe in der Küche und im
Gästebereich. Fachkenntnisse sind hierfür nicht erforderlich, aber
Zuverlässigkeit und selbständiges Arbeiten erwünscht.“
Jetzt bin ich aber platt, um nicht zu sagen sprachlos. Also die
Mithilfe am firmeneigenen oder privaten Herd oder der Küche würde ich
ja eventuell noch zusagen, bin ich es doch gewohnt, meinen Teller
selber zu spülen und bisher nicht auf die Idee gekommen, mein eigenes
heimi-sches Domizil bestsellerträchtig gegen Mithilfe im Haushalt
anzubieten, aber warum eigentlich nicht? Da liegt noch ein Stapel
ungebügelte Oberhemden...möchte jemand? Aber Ausmisten, wo ich selber
weder Hund und Katze habe? Und dann noch den Pferdestall? Ich meine,
wenn ich durch den Wald laufe und mir hoch zu Ross Reiter entgegen
kommen, ging ich bisher davon aus, dass die selbstverständlich das hohe
Ross, auf dem sie sitzen, auch selber pflegen, nie wäre mir in den Sinn
gekommen, es könne sich um autorengepflegte Gäule handeln.
„*Lust auf neue Impulse?* Gerne können Sie auch am Unterricht oder
bei den Seminaren teilnehmen. Unseren Seminar- und Meditationsraum
können Sie gerne mit nutzen. Näheres finden Sie auf unserer Homepage
*www.pferdehof-steinhauser.de.*“
Also den Besuch auf der Homepage spare ich mir lieber, denn ich frage
mich gerade, was, wenn aus dem Geschriebenen dann doch kein Bestseller
wird?
Kann ich beim Finanzamt oder der Künstlersozialkasse eintragen: „4
Stunden Ausmisten eines Pferdestalles gegen ein ruhiges Plätzchen“
müsste ja auch für den Lebensabend und ein Ruhekissen reichen und sind
in Abzug zu bringen?
Es geht sogar noch weiter:
„Wir bewirtschaften als Familienbetrieb (3 Generationen) einen
Seminarhof und bieten Kurse und Ferien für 8 Gäste an. Unser Angebot
ist der alternative Umgang mit den Pferden. Reiten ohne Trense,
TTEAM-Arbeit, Kommunikation mit Pferden, Feldenkrais und Reiten, sowie
therapeutische Arbeit.“
Mit den Pferden? Oder an mir selbst?
“Unser Hof liegt am Ortsrand eines kleinen Weindörfchens. Das alles in ruhiger, landschaft-lich reizvollen Umgebung mit viel Weite, alten Wäldern, sanften Hügeln und einem Fluss direkt vor der Tür. Gleichzeitig in der Nähe von berühmten Städten wie Rothenburg o.T., Nürnberg, Würzburg, Dinkelsbühl und vielen kleinen historischen Bilderbuchstädtchen.“
Also mein Schreibtisch steht am Naturschutzgebiet, Botnang direkt vor
der Haustür, die schwäbische Alb siebzig Kilometer zur einen Richtung
und der Schwarzwald auch irgendwie so 50 KM.
Einmal wöchentlich darf ein Vollbad genommen werden! Aber nur, wenn die
Kehrwoche eingehalten und korrekt durchgeführt wurde. Es besteht das
Angebot, meine Autorenlesungen zu besuchen und an meinen Fachvorträgen
teilzunehmen Gegen Eintritt, versteht sich. Schließlich stelle ich ja
meinen Schreibtischstuhl zur Verfügung, auf dem schon manch gute Sache
gelaufen ist. Rein mental versteht sich.
Also was mir an diesem Luxus-Angebot fehlt, ist die Bezahlung in Naturalien. Pferdeäpfel oder so. Biokost.
Also sollte ich zum nächsten Schriftstelleressen auf einem hohen Ross daher kommen, bitte keine falschen Rückschlüsse! Dann bin ich nicht unbedingt etwa dank eines Bestsellers oder bestsellerverdächtigen Schriftstücks aufgestiegen oder hochgekommen oder gar in bessere Kreise geraten, sondern man hat mir mal wieder was vom Pferd erzählt und ich bin drauf reingefallen. Wäre ich 20 und Anfängerin, würde ich das Angebot im Sinne der Lebensschule, nicht Schule des Schreibens, vielleicht sogar näher überprüfen und als Praktikum betrachten, Thema: Ferien auf dem Reiterhof...vielleicht wird’s ja der Renner...
Aber soooo....
nix für ungut!
Frohe Weihnachten und lieber Tannenbaum schmücken.
Ulrike M. Dierkes
20.12.2007, 22.53 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Schneemann
Mann aus Schnee
Schnee in freiem Fall
Flocke für Flocke ein
Genuss im Dezember.
Erstes Rendezvous im
ewigen Eis, wie heisst
er gleich, dieser Mann:
Schneemann, in Weiss
Hat sich neu gekleidet.
Zeit, die Schneedecke
aufzuschütteln, so lange
er Gast ist - und bleibt.
Frau Holle ist neugierig,
hängt aus dem Fenster,
schüttet mächtig nach.
Sie will ja nur wissen,
was mir der Herr Winter
mitgebracht hat und wie
lange er es aushält, bevor
er zerfliesst.
Schmuck der Jahreszeit.
Eiskristalle, Flocke und
Frust und Glitzer gereiht
zu einer Schneekette!!
Ich staune nur, was die
Saison erzeugt und ich
staune wie Schneewittchen
hinter den Bergen bei den
sieben Zwergen. Schmuck
hält nur eine Saison. Auch
der Schneemann. Kann sein,
ich wache auf und er ist weg.
Nur die Schneeeule überlebt
viele Winter ohne alt auszu-
sehen.
(Ulrike M. Dierkes, 2006)
05.11.2007, 16.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Eislauf
Eislauf
Tanz der Schlittschuhe
auf spiegelglatter Fläche
Treffen der Eisbrecher
Eisheiligen, Eiskalten
Frustrierten & Kufenfans
wo ich fahre
liegen Faszination & Schrecken
dicht beieinander
schmilzt das Eis
entsprechend schneller
logo: ich bringe einfach
zuviel Hitze mit
von Eis-Kunst-lauf
kann keine Rede sein
es gleicht eher
einem vorsichtigen
Spaziergang
auf spiegelglatter Fläche
also Kunst-Eis-Lauf
ehe ich der
Faszination des ewigen
künstlich erzeugten Eises
erliege
flüchte ich
in eine der wärmenden
Hütten
(Ulrike M. Dierkes, 2006)
05.11.2007, 16.22 | PL
Seit Oktober im Handel

Begegnungen - Anthologie 2007
Aus fast 400 Texten hat die Redaktion jetzt 99 Texte ausgesucht, die in diesem Anthologieband 2007 erscheinen. Eine große Bandbreite von Emotionen, ernste und witzige Geschichten, an Lyriktexten und Kurzgeschichten, enthält dieses Werk.
Ab 8. Oktober 2007 im Buchhandel und beim Verlag erhältlich.
Bestellungen per E-Mail: mail@edition-leselust.de
ISBN: 978-3-86675-900-8
Abmessungen: 130x200 mm
384 Seiten
Erschienen Okt. 2007
Preis: 15,00 EUR
05.10.2007, 11.39 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Lange Literaturnacht
Weissach/Württemberg. Zu einem unterhaltsamen Kulturereignis lädt Galerist Steffen Ost Freunde und Liebhaber der bildenden wie literarischen Künste. Zwischen Bildern und Skulpturen werden am Freitag, 31. August ab 17 h bekannte Autorinnen wie Ulrike M. Dierkes (Stuttgart), Angelika Kleffel (Stuttgart) und Autoren wie Hans-Joachim Albinus (Leonberg), Michael Bomeier (Renningen), Martin Kirchhoff (Leonberg), Rudolf Kreuzer (Stuttgart), Ferdinand Stein (Magstadt) und Kurt von Suso Stuttgart) Werke aus ihren Federn lesen.
Die Besonderheit liegt nicht allein in den literarischen Darbietungen der einzelnen Autorinnen und Autoren, sondern auch in dieser erstmaligen Gemeinschaftslesung und Zusammenstellung der genannten Autorengruppe. In mediteranem Ambiente werden sowohl gegrillte wie auch literarische Happen und geistige Getränke geboten. Es wird eine lange Literaturnacht. Die Autorinnen und Autoren lesen abwechselnd bis Null Uhr, begleitet und unterbrochen durch musikalische Pausen. Moderiert wird die Veranstaltung vom Landesliteraturpreisträger Martin Kirchhoff.
31.08.2007, 19.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Anlässe
Veranstalten Sie eine Autorenlesung mit Ulrike M. Dierkes
"Vielseitige Sprachkünstlerin"
Ein Stuttgarter Wochenblatt nannte die Autorin:"Vielseitige Sprachkünstlerin" und schrieb: "Schreiben hat viele Facetten. Ulrike M. Dierkes kennt wohl die meisten davon...ist in allen Sprachformen sattelfest."
- Sie feiern einen (runden) Geburtstag, haben eine größere Gesellschaft zu Gast?
- Sie feiern ein Jubiläum und suchen zur Auflockerung/Gestaltung Wort-Beiträge?
- Sie mögen Gedichte und Lyrik unterschiedlicher Art?
- Ulrike M. Dierkes liest Gedichte, Lyrik und Prosa Ihrer Wahl
- individuell zusammengestellt
- - besinnlich - heiter - humorvoll - traurig
- Sie sagen, was ich wann, wie lange und wo lesen soll
- Sie nehmen Kontakt zu mir auf,
- teilen mir Ihre Wünsche und Vorstellungen mit,
- wählen aus meiner Sammlung Texte aus
- besprechen mit mir den (Themen)-Rahmen
- Nehmen Sie per e-Mail oder Telefon Kontakt mit mir auf
- Vereinbaren Sie einen Termin - wählen Sie die Texte -
- Vereinbaren Sie Honorar
- Tarife lt. Empfehlung des VS (Verband der Schriftsteller)
- 90 Min. 500 €, 45 Min. 250 €, 30 Min. 100 €, 15 Min. 50 €
- Falls nötig kommen Anreise+Übern. hinzu
- Sie zahlen direkt nach der Autorenlesung
- Tel.: 0711-3580571
- Fax: 0711-3580572

11.07.2007, 16.04 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Inzestkinder


exempla, Literaturzeitschrift, Doppelband 1006/2007, Jahrgang 32/33
23.06.2007, 18.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Vater, mein Vater


exempla, Literaturzeitschrift, Band 2/2000
23.06.2007, 17.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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Gabriele |
Liebe Frau Dierkes, nun habe ich >Schwestermutter< zu Ende gelesen und möchte sagen, dass mich gerade die letzten Seiten sehr bewegt haben. Das ist das persönliche Schicksal, es immer mit sich herum zu tragen - eine Lebensaufgabe, die man annehmen muss. Sie tun es auch stellvertretend und das finde ich sehr großartig. Ich fühle mich dadurch verbunden.-danke. (G.F., 24.05.2020) |
24.5.2020-18:36 |
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Alexandra. |
Ich möchte nicht schleimen. Will Ihnen nicht sagen welche Bücher ich von Ihnen gelesen habe. Oder Sie bemitleiden. - Ich möchte Ihnen lediglich sagen, das ich es gut finde, das Sie existieren, leben & überlebt haben. Die Welt braucht Menschen wie Sie. - Menschen die den Mund auf machen. Lassen Sie ihn sich bitte niemals verbieten.
Liebe Grüße. |
13.12.2011-13:23 |
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Maria |
Hallo Frau Dierkes!...gerade habe ich Ihr Buch zu Ende gelesen... Ich bewundere Sie sehr, für Ihren Lebensmut, dass Sie nie aufgehört haben zu kämpfen und ein Zeichen setzen! Da ich selber in der Nähe von Münster lebe, kann ich die Beschreibungen, Ignoranz und das Weggucken der Münsterländer, so gut nachvollziehen... Wie wunderbar, dass Sie immer an sich geglaubt haben!!!!!! Auf dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen etwas zu sagen, nicht wegsehen,kämpfen und gewinnen. Sie haben so viel getan und erreicht, ich wünsche Ihnen für alles weitere genauso viel Kraft, Mut und starke Menschen an Ihrer Seite! Viele Grüße aus dem Münsterland, Maria. |
8.11.2011-1:24 |
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Andrea |
Liebe Frau Dierkes
Ich kaufte Ihr Buch Schwestermutter vor paar Wochen, habe mir das Buch aber nicht gleich zum lesen hingelegt. Ich schätze, ich wusste warum. Dieses Buch ist so schonungslos,"grausam" geschrieben, hinsichtlich dessen, was Inzestkinder und deren Mütter selbst heute noch, in unserer Ach so aufgeschlossenen Gesellschaft erdulden müssen... Ich brauchte 3 Anläufe bis ich Ihre Buch zu Ende lesen konnte. Es hat mich zutiefst betroffen gemacht. Ich bewundere aber auch Ihren Mut, Ihre Kraft und Durchhaltewillen, nicht unterzugehen,sondern für Ihre Rechte zu kämpfen. Ihr Recht zu leben, zu lieben und geliebt zu werden. Frau Dierkes, ich wünsche Ihnen und Ihrer Stiftung alles erdenklich Gute, Kraft und Durchhaltewillen, all jenen zu helfen, die nicht soviel Lebensmut in sich tragen, wie Sie es in sich hatten und noch immer haben. Liebe Grüsse aus der Schweiz, Andrea |
7.7.2011-13:42 |
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Isabella |
Liebe Frau Dierkes! Ich bin nicht durch Zufall auf ihr Buch gestoßen. Vor etwa einem Monat erzählte mir meine Mutter, dass ich eine Schwester habe, die auch meine Tante ist. Als erste Reaktion habe ich Bücher zu dem Thema gesucht und bin sofort auf Ihres gestoßen. Es hat mich wirklich sehr berührt und mir sehr weitergeholfen! Vielen Dank! |
19.10.2010-18:02 |
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