



Blogeinträge (themensortiert)
Thema: Lyrik
Presse

Foto: Pixelfoto/D.Gast
Schlag-Zeilen
Früher schrieb ein
Au-Tor
mit
Kugel-Kopf
das klang wie
ein
Maschinengewehr
täglich
neue
Anschläge
immer
mitten
ins Herz
heute übernehmen
Computer
Herz & Hirn
den schleichenden
Tod
aber nicht
die Verantwortung
Nerven & Nier'n
Hirn-rissig bissig
Attacken
Buch-Druck
Druck-Werke
erst Deadline
dann Headline
dann Online
Presse
Satz-Spiegel
Wort-Wechsel
Zeile für Zeile
manchmal
bist du wie
vor den
Kopf gestossen
manchmal
stösst du
auf
Nachrichten
die dir bekannt
vorkommen
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
16.05.2007, 23.31 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ohne Tinte bin ich tot
Regentropfen
Das Wetter hatte sich
an diesem Sonntag
an die Vorhersage
gehalten
es ergoß sich
als Regen
in einer Ansammlung
zahlreicher Tropfen
pünktlich über das Land
niedergelassen
und schrieb,
in Gedanken
versunken, einen
Brief auf geduldigem
Papier,
genauer gesagt
an einen der
Regentropfen,
in den ich mich
verliebt hatte,
nahm seine
Atmosphäre, seine
Eintönigkeit und
Langeweile
gelassen hin
ich würde mir schon
die Zeit vertreiben
und schrieb, den
herabfallenden
Regentropfen
zuhörend,
meinen Brief,
während der Regen
mit seinem eigenen
Echo auf Blech
eine eigene Melodie
komponierte,
Kleine Wassermusik
als meine Gedanken,
Worte und Sätze
plötzlich von einem
herabfallenden Tropfen
auf mein
wasserfestes Blatt
getroffen und unterbrochen
wurden
Zuerst dachte ich
es sei eine Träne
doch es hätte mich
gewundert,
wenn mich meine
eigenen Gedanken
zu Tränen gerührt
hätten
die das Blau
meiner Augen
widerspiegeln
dann sah ich,
daß es viel mehr
als ein Tropfen
oder eine Träne
war
es war eine
Tintenfee
die sich, auf
einem Regentropfen
reitend
auf
meinem wasserfesten
geduldigen
Papier
nieder ließ
eine Pause
eine blaue Pause
eine Blaupause
einlegte
ich schrieb weiter,
einfach
um sie herum
war noch genug
Platz
ich schrieb
das Graue
vom Himmel
und hoffte,
daß es blau
werden würde,
so blau
wie meine Augen
und die Tränen der
Tintenfee
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
29.03.2007, 20.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Luxus Leben
Luxus der Normalität
Nichts ist nichts. Nichts.
Welche Farbe
hat das
Nichts?
Keine
Antwort
ist auch eine
Antwort.
Besser gut gelaufen,
als schlecht gefahren.
Bei
ARD und ZDF
sitze ich
in der ersten
Reihe
im Kino bin ich
"Plötzlich Prinzessin"
Über Nacht berühmt,
weil man ein Leben
lang an sich
gearbeitet
hat.
Genug ist genug.
Aber:
Die Kirche muß
im Dorf bleiben,
wo kämen wir hin
wenn jeder, (der) etwas
bewegt und bewirkt
darüber auch noch
spräche?
Tut ja nicht jeder.
Der Museumsführer
antwortet auf die Frage
eines Besuchers,
ob der Totenkopf
der Kopf des Malers sei,
der mit 18 zu malen begann:
"Ja. es ist der Kopf
seiner Jugend."
Der Besucher
überlegt...
Kurz:
Wer dumm fragt,
riskiert, dumme
Antworten zu
bekommen
Aber:
wer keine Fragen
an das Leben stellt,
stirbt dumm.
Was fänden Sie
tragischer?
Fragen kostet nichts,
keine Antwort ist
bekanntlich auch
eine Antwort
Fragen
an das Leben:
"Kann man Gene essen?"
Gesunde Ernährung
soll Intelligenz fördern
"Kann man
die Weisheit
mit Löffeln essen?"
Wie schaffe ich es
rechtsdrehenden
oder
linksdrehenden
Joghurt zu stoppen?
Aufwachen
aus guten Träumen
und auf einen
guten Zug
aufspringen
was will man
mehr?
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
28.02.2007, 22.18 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Mitgefühl
Mit Gefühl
Nicht genug
Es genügt nicht,
betroffen zu sein
Es genügt nicht,
Mitgefühl zu haben
weder Beileid
noch Mitleid taugen
Es genügt nicht,
nach dem Warum
zu fragen
Es genügt nicht,
nur zu fragen,
welche Farbe
das Nichts
hat
Das alles
ist nichts,
nicht genug
keine
Genug
Tuung
und keine
Wohl-Tat
Man muß
sein
Mitgefühl
auch
zeigen
zum
Ausdruck
bringen
handeln!
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
28.02.2007, 21.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Genug-Tat
Nicht genug
Es genügt nicht,
betroffen zu sein
Es genügt nicht,
Mitgefühl zu haben
Es genügt nicht,
nach dem Warum
zu fragen
Es genügt nicht,
nur zu fragen,
welche Farbe
das Nichts
hat
Das alles
ist nichts,
nicht genug
keine
Genug
Tuung
und keine
Wohl-Tat
Man muß
sein
Mitgefühl
auch
zeigen
zum
Ausdruck
bringen
handeln!
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
12.02.2007, 23.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Stadtteil-Lyrik
Foto: Ulrike M. Dierkes
Winterabend
Dunkelheit liegt über der Stadt,
über der Landschaft die Nacht, am
Himmel ihr Mond, Ampeln, Leuchten,
Reklame an Fassaden, Fenstern und
Gebäuden. Schatten bewegen sich wie
Silhouetten des Lebens, über Brücken
gehen Menschen in Mengen, überqueren
und überwinden Fremde auf gleichen Wegen,
bis zur Ankunft, allein, am Ziel.
Wieder einmal da, wo sie vielleicht gar
nicht hin wollten, wollten sie nicht
dahin, wo Menschen Menschen sind,
auch nach Feierabend?
Und jetzt sind wieder da, wo sie am
Morgen dieses Tages losgegangen sind.
(Ulrike M. Dierkes)
01.02.2007, 16.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Erinnerungen
Akte: Gel(i)ebtes Leben
Briefe
Dokumente
Bündelungen
der
Erinnerung
gefaltet
geheftet
geklebt
gehalten
von
Schleifen
gesammelt
sortiert
vergilbt
vergraut
verstaubt
Das Schöne
Das Schlimme
Das Entsetzliche
beantwortet
bearbeitet
beurteilt
geklärt
heißt nicht
gelöst
Balletschuhe
vom letzten Tanz
der Seele
Rosen
lachsfarbene
Zeichen
Sogar der Vergleich
Gestern Heute
schmerzt,
weil die Gegenwart
die Vergangenheit
zu beschönigen
versteht.
Die Bilder
zu
retuschieren
versucht.
Eine Maske
Ein Zweig.
(Ulrike M. Dierkes, 1995)
23.01.2007, 17.01 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Herz-Los
Herz-Los
Fassungslos
unbegreiflich
unfassbar
ungeschliffen
wie ein
roher Diamant
geschliffen
vom Leben
(m)ein Herz
das liebt,
braucht keinen
Wohnsitz
wenn Du
mein Herz
erreichen
willst,
schreibe
an
Wolke 7
wo die Luft
dünn ist
kühl und klar
mein Herz
schlägt
für Dich
und
stößt
an
Deine
Grenzen
behandle es
gut
halte es
aber
nicht
zu
fest
so
lange
es
schlägt
entfesselt
fällt es
tief
und manchmal völlig
aus dem Rahmen
im freien Fall
entfaltet
sich
meine Seele
wie ein
Fallschirm
um
den
Schmerz
aufzufangen
und
sanft
in der Realität
zu landen
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
13.01.2007, 20.14 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Wunschlos
Wunschlos glücklich
hätte ich einen Wunsch
frei, wünschte ich mir,
dass alle Menschen gut
sind und entsprechend
handeln
hätte ich einen Wunsch
frei, wünschte ich große
Räume wie im siebten
Himmel meines Herzens,
in dem Engel & Feen und
viele Menschen Platz haben
hätte ich einen Wunsch
frei, wünschte ich einen
reich besetzen gedeckten
Tisch, an dem Menschen
Platz haben, aber kein Platz
ist für Intrige, Lüge, Verrat
wie gerne würde ich
aus Nichts und Trostlosigkeit
Wünsche Wirklichkeit
werden lassen.
Dass meine
Feinde wie Freunde
gleichermaßen zufrieden mein
Haus und meinen Tisch wieder
verlassen
sich Menschen, die
nicht lieben, auch nicht hassen,
sich nicht quälen,
wenn sich Wünsche nicht
erfüllen.
(Ulrike M. Dierkes, 2006)
19.12.2006, 14.33 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Captcha Abfrage
Masato |
Interessanter und unterhaltsamer Blog!
Lassen Sie sich nicht verbiegen! Grüße! |
20.3.2012-12:05 |
|
Alexandra. |
Ich möchte nicht schleimen. Will Ihnen nicht sagen welche Bücher ich von Ihnen gelesen habe. Oder Sie bemitleiden. - Ich möchte Ihnen lediglich sagen, das ich es gut finde, das Sie existieren, leben & überlebt haben. Die Welt braucht Menschen wie Sie. - Menschen die den Mund auf machen. Lassen Sie ihn sich bitte niemals verbieten.
Liebe Grüße. |
13.12.2011-13:23 |
|
Maria |
Hallo Frau Dierkes!...gerade habe ich Ihr Buch zu Ende gelesen... Ich bewundere Sie sehr, für Ihren Lebensmut, dass Sie nie aufgehört haben zu kämpfen und ein Zeichen setzen! Da ich selber in der Nähe von Münster lebe, kann ich die Beschreibungen, Ignoranz und das Weggucken der Münsterländer, so gut nachvollziehen... Wie wunderbar, dass Sie immer an sich geglaubt haben!!!!!! Auf dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen etwas zu sagen, nicht wegsehen,kämpfen und gewinnen. Sie haben so viel getan und erreicht, ich wünsche Ihnen für alles weitere genauso viel Kraft, Mut und starke Menschen an Ihrer Seite! Viele Grüße aus dem Münsterland, Maria. |
8.11.2011-1:24 |
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Andrea |
Liebe Frau Dierkes
Ich kaufte Ihr Buch Schwestermutter vor paar Wochen, habe mir das Buch aber nicht gleich zum lesen hingelegt. Ich schätze, ich wusste warum. Dieses Buch ist so schonungslos,"grausam" geschrieben, hinsichtlich dessen, was Inzestkinder und deren Mütter selbst heute noch, in unserer Ach so aufgeschlossenen Gesellschaft erdulden müssen... Ich brauchte 3 Anläufe bis ich Ihre Buch zu Ende lesen konnte. Es hat mich zutiefst betroffen gemacht. Ich bewundere aber auch Ihren Mut, Ihre Kraft und Durchhaltewillen, nicht unterzugehen,sondern für Ihre Rechte zu kämpfen. Ihr Recht zu leben, zu lieben und geliebt zu werden. Frau Dierkes, ich wünsche Ihnen und Ihrer Stiftung alles erdenklich Gute, Kraft und Durchhaltewillen, all jenen zu helfen, die nicht soviel Lebensmut in sich tragen, wie Sie es in sich hatten und noch immer haben. Liebe Grüsse aus der Schweiz, Andrea |
7.7.2011-13:42 |
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Isabella |
Liebe Frau Dierkes! Ich bin nicht durch Zufall auf ihr Buch gestoßen. Vor etwa einem Monat erzählte mir meine Mutter, dass ich eine Schwester habe, die auch meine Tante ist. Als erste Reaktion habe ich Bücher zu dem Thema gesucht und bin sofort auf Ihres gestoßen. Es hat mich wirklich sehr berührt und mir sehr weitergeholfen! Vielen Dank! |
19.10.2010-18:02 |
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