



Blogeinträge (themensortiert)
Thema:
Matrosenherz
Ulrike M. Dierkes, 1986 EDITION L LYRIK HEUTE
27.05.2007, 23.57 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Ohne Tinte bin ich tot
Regentropfen
Das Wetter hatte sich
an diesem Sonntag
an die Vorhersage
gehalten
es ergoß sich
als Regen
in einer Ansammlung
zahlreicher Tropfen
pünktlich über das Land
niedergelassen
und schrieb,
in Gedanken
versunken, einen
Brief auf geduldigem
Papier,
genauer gesagt
an einen der
Regentropfen,
in den ich mich
verliebt hatte,
nahm seine
Atmosphäre, seine
Eintönigkeit und
Langeweile
gelassen hin
ich würde mir schon
die Zeit vertreiben
herabfallenden
Regentropfen
zuhörend,
meinen Brief,
während der Regen
mit seinem eigenen
Echo auf Blech
eine eigene Melodie
komponierte,
Kleine Wassermusik
als meine Gedanken,
Worte und Sätze
plötzlich von einem
herabfallenden Tropfen
auf mein
wasserfestes Blatt
getroffen und unterbrochen
wurden
Zuerst dachte ich
es sei eine Träne
doch es hätte mich
gewundert,
wenn mich meine
eigenen Gedanken
zu Tränen gerührt
hätten
die das Blau
meiner Augen
widerspiegeln
dann sah ich,
dass es viel mehr
als ein Tropfen
oder eine Träne
war
es war eine
Tintenfee
die sich, auf
einem Regentropfen
reitend
auf
meinem wasserfesten
geduldigen
Papier
nieder ließ
eine Pause
eine blaue Pause
eine Blaupause
einlegte
ich schrieb weiter,
einfach
um sie herum
war noch genug
Platz
ich schrieb
das Graue
vom Himmel
und hoffte,
dass es blau
werden würde,
so blau
wie meine Augen
und die Tränen der
Tintenfee
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
29.03.2007, 20.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL
Mitgefühl
Mit Gefühl
Nicht genug
Es genügt nicht,
betroffen zu sein
Es genügt nicht,
Mitgefühl zu haben
weder Beileid
noch Mitleid taugen
Es genügt nicht,
nach dem Warum
zu fragen
Es genügt nicht,
nur zu fragen,
welche Farbe
das Nichts
hat
Das alles
ist nichts,
nicht genug
keine
Genug
Tuung
und keine
Wohl-Tat
Man muß
sein
Mitgefühl
auch
zeigen
zum
Ausdruck
bringen
handeln!
(Ulrike M. Dierkes, 2007)
28.02.2007, 21.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Captcha Abfrage
Gabriele |
Liebe Frau Dierkes, nun habe ich >Schwestermutter< zu Ende gelesen und möchte sagen, dass mich gerade die letzten Seiten sehr bewegt haben. Das ist das persönliche Schicksal, es immer mit sich herum zu tragen - eine Lebensaufgabe, die man annehmen muss. Sie tun es auch stellvertretend und das finde ich sehr großartig. Ich fühle mich dadurch verbunden.-danke. (G.F., 24.05.2020) |
24.5.2020-18:36 |
|
Alexandra. |
Ich möchte nicht schleimen. Will Ihnen nicht sagen welche Bücher ich von Ihnen gelesen habe. Oder Sie bemitleiden. - Ich möchte Ihnen lediglich sagen, das ich es gut finde, das Sie existieren, leben & überlebt haben. Die Welt braucht Menschen wie Sie. - Menschen die den Mund auf machen. Lassen Sie ihn sich bitte niemals verbieten.
Liebe Grüße. |
13.12.2011-13:23 |
|
Maria |
Hallo Frau Dierkes!...gerade habe ich Ihr Buch zu Ende gelesen... Ich bewundere Sie sehr, für Ihren Lebensmut, dass Sie nie aufgehört haben zu kämpfen und ein Zeichen setzen! Da ich selber in der Nähe von Münster lebe, kann ich die Beschreibungen, Ignoranz und das Weggucken der Münsterländer, so gut nachvollziehen... Wie wunderbar, dass Sie immer an sich geglaubt haben!!!!!! Auf dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen etwas zu sagen, nicht wegsehen,kämpfen und gewinnen. Sie haben so viel getan und erreicht, ich wünsche Ihnen für alles weitere genauso viel Kraft, Mut und starke Menschen an Ihrer Seite! Viele Grüße aus dem Münsterland, Maria. |
8.11.2011-1:24 |
|
Andrea |
Liebe Frau Dierkes
Ich kaufte Ihr Buch Schwestermutter vor paar Wochen, habe mir das Buch aber nicht gleich zum lesen hingelegt. Ich schätze, ich wusste warum. Dieses Buch ist so schonungslos,"grausam" geschrieben, hinsichtlich dessen, was Inzestkinder und deren Mütter selbst heute noch, in unserer Ach so aufgeschlossenen Gesellschaft erdulden müssen... Ich brauchte 3 Anläufe bis ich Ihre Buch zu Ende lesen konnte. Es hat mich zutiefst betroffen gemacht. Ich bewundere aber auch Ihren Mut, Ihre Kraft und Durchhaltewillen, nicht unterzugehen,sondern für Ihre Rechte zu kämpfen. Ihr Recht zu leben, zu lieben und geliebt zu werden. Frau Dierkes, ich wünsche Ihnen und Ihrer Stiftung alles erdenklich Gute, Kraft und Durchhaltewillen, all jenen zu helfen, die nicht soviel Lebensmut in sich tragen, wie Sie es in sich hatten und noch immer haben. Liebe Grüsse aus der Schweiz, Andrea |
7.7.2011-13:42 |
|
Isabella |
Liebe Frau Dierkes! Ich bin nicht durch Zufall auf ihr Buch gestoßen. Vor etwa einem Monat erzählte mir meine Mutter, dass ich eine Schwester habe, die auch meine Tante ist. Als erste Reaktion habe ich Bücher zu dem Thema gesucht und bin sofort auf Ihres gestoßen. Es hat mich wirklich sehr berührt und mir sehr weitergeholfen! Vielen Dank! |
19.10.2010-18:02 |
|