Ulrike M. Dierkes

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Tag:

Alleinsein


 

27.05.2007, 18.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ohne Tinte bin ich tot

 

Regentropfen


 
 
 
 

Das Wetter hatte sich
an diesem Sonntag
an die Vorhersage
gehalten


es ergoß sich
als Regen
in einer Ansammlung
zahlreicher Tropfen
pünktlich über das Land



 
Ich hatte mich
niedergelassen
und schrieb,
in Gedanken
versunken, einen
Brief auf geduldigem
Papier,


genauer gesagt
an einen der
Regentropfen,
in den ich mich
verliebt hatte,


nahm seine
Atmosphäre,
seine
Eintönigkeit und
Langeweile
gelassen hin


ich würde mir schon
die Zeit vertreiben
 
 und schrieb, den

herabfallenden
Regentropfen
zuhörend,


meinen Brief,


 

während der Regen
mit seinem eigenen
Echo auf Blech
eine eigene Melodie
komponierte,


Kleine Wassermusik


 

als meine Gedanken,
Worte und Sätze
plötzlich von einem
herabfallenden Tropfen
auf mein
wasserfestes Blatt
getroffen und unterbrochen
wurden


Zuerst dachte ich
es sei eine Träne
doch es hätte mich
gewundert,


wenn mich meine
eigenen Gedanken
zu Tränen gerührt
hätten


die das Blau
meiner Augen
widerspiegeln

dann sah ich,
dass es viel mehr
als
ein Tropfen
oder eine Träne

war


es war eine
Tintenfee




die sich, auf
einem Regentropfen
reitend

auf
meinem wasserfesten


geduldigen
Papier
nieder ließ


eine Pause
eine blaue Pause
eine Blaupause
einlegte


ich schrieb weiter,
einfach
um sie herum
war noch genug
Platz


ich schrieb
das Graue
vom Himmel


und hoffte,
dass es blau
werden würde,


so blau
wie meine Augen
und die Tränen der
Tintenfee


 
 

(Ulrike M. Dierkes, 2007)


 

29.03.2007, 20.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Große Themen

http://www.autorinnen-und-grosse-themen.de/index.php?title=Dierkes


01.03.2007, 17.26 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mitgefühl

Mit Gefühl

Nicht genug


Es genügt nicht,
betroffen zu sein



Es genügt nicht,
Mitgefühl zu haben



weder Beileid
noch Mitleid taugen



Es genügt nicht,
nach dem Warum
zu fragen



Es genügt nicht,
nur zu fragen,
welche Farbe
das Nichts
hat



Das alles
ist nichts,
nicht genug



keine
Genug
Tuung



und keine
Wohl-Tat



Man muß
sein
Mitgefühl
auch
zeigen



zum
Ausdruck
bringen



handeln!



(Ulrike M. Dierkes, 2007)


28.02.2007, 21.47 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Genug-Tat

Nicht genug


Es genügt nicht,
betroffen zu sein


Es genügt nicht,
Mitgefühl zu haben


Es genügt nicht,
nach dem Warum
zu fragen


Es genügt nicht,
nur zu fragen,
welche Farbe
das Nichts
hat


Das alles
ist nichts,
nicht genug


keine
Genug
Tuung


und keine
Wohl-Tat


Man muß
sein
Mitgefühl
auch
zeigen


zum
Ausdruck
bringen


handeln!


(Ulrike M. Dierkes, 2007)


 

12.02.2007, 23.45 | (0/0) Kommentare | TB | PL

IPA Fulda


Artikel:

50 Jahre IPA Fulda

 







"Schwestermutter - Ich bin ein Inzestkind"

Autorenlesung mit Ulrike M. Dierkes


Fulda. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der IPA*, (International Police Association) Verbindungsstelle Fulda, lud der Bürgermeister der Stadt Fulda, Wolfgang Dippel am Vormittag des 26. Mai zum Empfang ins Stadtschloss Fulda.

Die Fuldaer Verbindungsstelle des IPA feierte ihr 50-jähriges Bestehen mit einem Rahmenprogramm und Gästen aus einigen europäischen Ländern. Der Chef der Alsfelder Schutzpolizei, Horst Bichl, begrüßte in seiner Funktion als IPA-Verbindungsstellenleiter und Vizepräsident der Deutschen Sektion die Teilnehmer und betonte den freundschaftlichen Gedanken der IPA . Anschließend überreichte Bürgermeister Wolfgang Dippel Bonifatius-Medaillen an die Gäste.

Neben Mitgliedern aus Fulda und Umgebung waren Gäste aus Saarbrücken, Polen, Ungarn und der italienischen Partnerstadt Como nach Fulda gekommen, um die Feierlichkeiten mitzuerleben, die schon am Abend zuvor mit Sektempfang und gemütlichem Beisammensein begonnen hatten.

Das Treffen stand unter dem Motto "Kampf gegen sexuelle Gewalt", nachmittags 16 Uhr las im Fürstensaal des Schlosses die Autorin Ulrike M. Dierkes aus Stuttgart aus ihrem Buch "Schwestermutter" und um 20 Uhr fand eine Podiumsdiskussion zum Thema "Gemeinsam gegen sexuelle Gewalt an Kindern und Jugendlichen" statt.

 Die IPA wurde am 01.01.1950 von dem britischen Polizeibeamten Arthur Troops gegründet. Sein Motto war "Service through friendship", "Dienen durch Freundschaft". Zum 01.06.1956 wurde die Verbindungsstelle Fulda eingerichtet. Heute umfasst die Association weltweit 300.000 Mitglieder, davon 59.000 in 296 Verbindungsstellen in Deutschland. Der IPA Fulda gehören rund 400 Mitglieder an. Die IPA ist damit die weltweit größte Vereinigung von Polizeibediensteten. Ihre Ziele sind unter anderem Aufbau und Pflege freundschaftlicher Beziehungen durch Studienfahrten und Begegnungsveranstaltungen, Aus- und Weiterbildung zum Beispiel im Informations- und Bildungszentrum Schloss Gilborn,
Auslandspraktika und die Möglichkeit zu Urlaubsaufenthalten in anerkannten IPA-Häusern im In- und Ausland.







Gruppenfoto beim Empfang im Stadtschloss






Gruppenfoto mit Gästen

v.l.n.r.: Waldemar Weindich, ( IPA-Polen), Uwe Kokotek, (IPA-Landesgruppe Bayern), Ulrike M. Dierkes (Autorin, Vorsitzende M.E.L.I.N.A Inzestkinder/Menschen aus VerGEWALTigung e.V., Stuttgart) , Dr. Wolfgang Dippel (Fuldas Bürgermeister) , Horst W. Bichl (Vizepräsident der IPA-Deutsche Sektion e.V.) , Giancarlo Croci, (IPA Como/Italien), Gerhard Schmitt, (IPA Saarland) und István Losonci, (IPA Györ/Ungarn).


Fotos: Stephan Knopp 


Lesung_Fulda.jpg


Lesung Fürstensaal


Podiumsdis.jpg


Podiumsdiskussion

 

03.02.2007, 17.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Stadtteil-Lyrik


Dunkelheit liegt über der Stadt,

über der Landschaft die Nacht, am
Himmel ihr Mond, Ampeln, Leuchten,



Reklame an Fassaden, Fenstern und
Gebäuden. Schatten bewegen sich wie
Silhouetten des Lebens, über Brücken



gehen Menschen in Mengen, überqueren
und überwinden Fremde auf gleichen Wegen,
bis zur Ankunft, allein, am Ziel.



Wieder einmal da, wo sie vielleicht gar
nicht hin wollten, wollten sie nicht
dahin, wo Menschen Menschen sind,



auch nach Feierabend?
Und jetzt sind wieder da, wo sie am
Morgen dieses Tages losgegangen sind.



(Ulrike M. Dierkes)


01.02.2007, 16.35 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Erinnerungen



Akte: Gel(i)ebtes Leben



Briefe
Dokumente


Bündelungen

der

Erinnerung



gefaltet
geheftet
geklebt



gehalten
von
Schleifen


gesammelt
sortiert
vergilbt
vergraut
verstaubt



Das Schöne
Das Schlimme
Das Entsetzliche


beantwortet
bearbeitet
beurteilt



geklärt
heißt nicht
gelöst



Balletschuhe
vom letzten Tanz
der Seele



Rosen


lachsfarbene
Zeichen


Sogar der Vergleich
Gestern Heute
schmerzt,



weil die Gegenwart
die Vergangenheit
zu beschönigen
versteht.



Die Bilder
zu
retuschieren
versucht.



Eine Maske

Ein Zweig.



(Ulrike M. Dierkes, 1995)


23.01.2007, 17.01 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Soeben_eingetroffen



soeben habe ich Ihr Buch "Schwestermutter" zu Ende gelesen. Es hat mich sehr betroffen gemacht, nachdenklich, aber auch Mut gemacht. Mut, dass man aus den Teufelskreis raus kommen kann. Ihnen wünsche ich viel Kraft und Energie für Ihre weiteren Vorhaben.

S.S., Berlin




15.01.2007, 18.09 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Herz-Los






Herz-Los


Fassungslos


unbegreiflich
unfassbar
ungeschliffen


wie ein
roher Diamant


geschliffen
vom Leben


(m)ein Herz
das liebt,
braucht keinen
Wohnsitz


wenn Du
mein Herz
erreichen
willst,
schreibe
an
Wolke 7


wo die Luft
dünn ist
kühl und klar


mein Herz
schlägt


für Dich


und
stößt
an
Deine
Grenzen


behandle es
gut


halte es


aber
nicht
zu
fest


so
lange
es


schlägt


entfesselt
fällt es
tief



und manchmal völlig
aus dem Rahmen


im freien Fall
entfaltet
sich
meine Seele



wie ein
Fallschirm


um
den
Schmerz
aufzufangen


und
sanft

in der Realität

zu landen



(Ulrike M. Dierkes, 2007)


 

13.01.2007, 20.14 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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Gabriele


Liebe Frau Dierkes,

nun habe ich >Schwestermutter< zu Ende gelesen und möchte sagen, dass mich gerade die letzten Seiten sehr bewegt haben. Das ist das persönliche Schicksal, es immer mit sich herum zu tragen - eine Lebensaufgabe, die man annehmen muss. Sie tun es auch stellvertretend und das finde ich sehr großartig. Ich fühle mich dadurch verbunden.-danke.

(G.F., 24.05.2020)



24.5.2020-18:36
Alexandra.
Ich möchte nicht schleimen. Will Ihnen nicht sagen welche Bücher ich von Ihnen gelesen habe. Oder Sie bemitleiden. - Ich möchte Ihnen lediglich sagen, das ich es gut finde, das Sie existieren, leben & überlebt haben. Die Welt braucht Menschen wie Sie. - Menschen die den Mund auf machen. Lassen Sie ihn sich bitte niemals verbieten.

Liebe Grüße.
13.12.2011-13:23
Maria
Hallo Frau Dierkes!...gerade habe ich Ihr Buch zu Ende gelesen... Ich bewundere Sie sehr, für Ihren Lebensmut, dass Sie nie aufgehört haben zu kämpfen und ein Zeichen setzen! Da ich selber in der Nähe von Münster lebe, kann ich die Beschreibungen, Ignoranz und das Weggucken der Münsterländer, so gut nachvollziehen... Wie wunderbar, dass Sie immer an sich geglaubt haben!!!!!! Auf dass es mehr Menschen gibt, die sich trauen etwas zu sagen, nicht wegsehen,kämpfen und gewinnen.

Sie haben so viel getan und erreicht, ich wünsche Ihnen für alles weitere genauso viel Kraft, Mut und starke Menschen an Ihrer Seite!
Viele Grüße aus dem Münsterland, Maria.
8.11.2011-1:24
Andrea
Liebe Frau Dierkes

Ich kaufte Ihr Buch Schwestermutter vor paar Wochen, habe mir das Buch aber nicht gleich zum lesen hingelegt. Ich schätze, ich wusste warum.

Dieses Buch ist so schonungslos,"grausam" geschrieben, hinsichtlich dessen, was Inzestkinder und deren Mütter selbst heute noch, in unserer Ach so aufgeschlossenen Gesellschaft erdulden müssen... Ich brauchte 3 Anläufe bis ich Ihre Buch zu Ende lesen konnte. Es hat mich zutiefst betroffen gemacht. Ich bewundere aber auch Ihren Mut, Ihre Kraft und Durchhaltewillen, nicht unterzugehen,sondern für Ihre Rechte zu kämpfen. Ihr Recht zu leben, zu lieben und geliebt zu werden.

Frau Dierkes, ich wünsche Ihnen und Ihrer Stiftung alles erdenklich Gute, Kraft und Durchhaltewillen, all jenen zu helfen, die nicht soviel Lebensmut in sich tragen, wie Sie es in sich hatten und noch immer haben.

Liebe Grüsse aus der Schweiz, Andrea
7.7.2011-13:42
Isabella
Liebe Frau Dierkes!
Ich bin nicht durch Zufall auf ihr Buch gestoßen.
Vor etwa einem Monat erzählte mir meine Mutter, dass ich eine Schwester habe, die auch meine Tante ist. Als erste Reaktion habe ich Bücher zu dem Thema gesucht und bin sofort auf Ihres gestoßen.
Es hat mich wirklich sehr berührt und mir sehr weitergeholfen!
Vielen Dank!
19.10.2010-18:02